Palermo

Quellen:
Text:  Kapitel 7Reisebericht "Aus Sizilien" von , erschienen
Überschriften, Bilder und Kommentare:  Britta Bohn
Veröffentlicht am:  24. März 2012
Letzte Änderung:  13. Mai 2020

 

Von Agrigento nach Palermo


Die Fahrt von Agrigento nach Palermo erfordert gegen fünf Stunden und bietet eine Fülle wechselnder Bilder. Jene grünen Weizenfelder, die den Reisenden noch eine Strecke begleiten, verschwinden allmählich, je mehr die Bahn in den Felsenthälern des Plataniflusses emporzusteigen beginnt. Bald erscheinen auch bedeutende Erhebungen, vor allem zur Linken der Pizzo di Cammarata, dessen Wände fast senkrecht abfallen.

Eine Strecke weiter und wir haben die Wasserscheide zwischen dem libyschen und dem tyrrhenischen Meere erreicht, die wir mittelst eines Tunnels passieren. Nun geht es hinab im Thale des Fiume Torto, des "gewundenen Flusses", dessen zahlreiche Windungen seinem Namen Ehre machen. Bald am linken, bald am rechten Ufer fahrend, erreichen wir kurz vor Termini Imerese das Meer und fahren in der schönen Strandebene mit stetem Ausblicke auf die blaue Flut bis nach Palermo.

Ich erwartete die Ankunft in der Hauptstadt Siziliens mit einiger Ungeduld, nicht nur weil ich wußte, daß ich in dem Hause eines deutschen Kaufmanns gastfreundliche Aufnahme finden und endlich einmal wieder die Klänge der Muttersprache hören würde, sondern auch weil ich mich der Stadt näherte, die schon den Sarazenen als die Perle der Insel erschien.

 

Ankunft in Palermo


Der erste Eindruck entsprach diesem Bilde nicht. Statt der leichten und heiteren Architektur, die ich erwartet hatte, lieferte jeder Schritt durch die nicht eben breiten Straßen den Beweis, daß hier ein schwerfälliger spanischer Stil mehrere Jahrhunderte geherrscht und viele Spuren hinterlassen hat. In den oberen Stockwerken der älteren Häuser hat fast jedes Fenster seinen Balkon mit einem eisernen Gitter. Das mag ja für die Bewohner sehr praktisch sein, weil es ihnen dadurch ermöglicht wird, die erfrischende Kühle der Sommerabende recht zn genießen, aber dem Auge ist diese endlose Reihe von ausgeschweiften Steinbalkonen und Eisenstangen keineswegs wohlthuend.

Der Eindruck wurde durch das trübe Wetter, das den ganzen Tag geherrscht hatte, nicht eben verbessert. Denn man darf nicht glauben, daß im Frühjahr oder gar im Winter über Italien immer die Sonne lache. Namentlich in Sizilien sind dann Wolkenbildungen recht häufig, ja man rechnet insbesondere für Palermo nur wenige vollkommen wolkenlose Tage.

Als ich aber am folgenden Morgen auf der Höhe der Sternwarte stand, die sich im Normannenpalast befindet, bat ich Palermo im stillen alles ab, was ich am vorigen Tage Unfreundliches von ihm gedacht hatte. Weder mit dem Rundgemälde vom Dache der Peterskirche, noch mit dem hinreißenden Blick auf Neapel von Camaldoli läßt sich diese Aussicht vergleichen, aber sicher stellt sie sich als dritte jenen beiden würdig an die Seite. Ein Kranz von Bergen umfaßt die Ebene, in der sich die Stadt behaglich ausbreitet. Ganz kahl sind diese bräunlichen Berge, alle in ruhigen, großen Linien gezeichnet, ohne das Zackengewirr der Nordostküste.

An ihrem Fuße beginnt die grüne Ebene, nicht mehr Zuckerrohr und Baumwolle tragend, wie in den Zeiten der Sarazenen, sondern Citronen- und Orangenbäume untermischt mit Feigen, Mandeln und Johannisbrotbäumen. Die hervorquellende Fruchtbarkeit hat ihr den Namen der goldenen Muschel, "conca d’oro" verschafft; doch mag der Name auch von der Gestalt herrühren, denn sie verengert sich nach dem Punkte zu, wo die Berge zusammentreffen, und erweitert sich gegen die See.

Halb versteckt in Hainen von Oleander und Jasmin liegen die Lusthäuser der Bewohner; zu den Füßen des Beschauers aber dehnt sich die Stadt bis zum Meere hin aus, jenem hellleuchtenden, ruhigen Meere, das Ebbe und Flut nicht kennt. Verfolgt das Auge die weithin gestreckte Uferlinie nach Osten und nach Westen, so trifft es auf zwei steile Felsberge, beide einst Inseln, welche die Einfahrt in den Hafen ebenso bewachen, wie Capri und Ischia die Bucht von Neapel.

Im Osten springt Monte Catalfano weit in die See vor, im Westen aber begrenzt die seltsam ausgezackte, breite Felsenmasse des Monte Pellegrino den Blick, "des schönsten aller Vorgebirge der Welt" (Goethe). Großartiges und Anmutiges einen sich hier zu einem wundervollen Gesamtbilde. Im Altertum muß der Anblick vielfach anders gewesen sein. Damals bedeckten noch Wälder die Berge und das Meer, dessen Strand sich zusehends hinausgeschoben hat, drang mit zwei Buchten tief hinein in das Land, eine schmale Halbinsel bildend, auf der die alte Stadt lag. Der heutzutage Cala genannte seichte Ankerplatz ist nur der Rest dieses größeren Hafens, in dem Hunderte von Schiffen zu gleicher Zeit Raum fanden.

Mit mir zugleich waren zwei Damen zur Sternwarte hinaufgestiegen, Mutter und Tochter; sie machten die Reise durch Sizilien allein – ein erfreulicher Beweis für das Vertrauen, das man jetzt allgemein in die Sicherheit der Insel setzt. Wir kehrten zusammen eine Strecke zurück, bis zu den Quattro Canti ("vier Ecken"), wo sich unsere Wege trennten.

Die Quattro Canti sind die Kreuzungsstelle der beiden endlosen Hauptstraßen, durch die Palermo in vier Teile zerlegt wird. Von dieser Stelle aus sieht man nach drei Seiten das Gebirge, ganz unten, am Ende der mächtigen Häuserkomplexe; durch die vierte Straße aber schimmert das Meer. Man findet sich deshalb leicht in den Hauptstraßen zurecht, um so schwieriger aber im Innern der Stadt, wo zahllose gewundene Gassen und Gäßchen den Fremden leicht verwirren.

Doch sollte niemand die Mühe scheuen, hier ein wenig einzudringen, denn überall bieten sich dem Auge die mannigfachsten Bilder. Wie malerisch ist z. B. die Piazza San Domenico! wie bunt das Markttreiben (Vucciria) in ihrer Nähe! Welche Fülle von Fischen und köstlichem Gemüse, obgleich es erst März ist! welche Haufen von Citronen und Orangen – man bekommt vier davon für einen Soldo -! welche Körbe voll Veilchen und anderen Frühlingsblumen!

 

Der Park Villa Giulia


Ist man von diesen Wanderungen und dem lauten Treiben der inneren Stadt ermüdet, so wird man gern die Stille und den Schatten der Villa Giulia aufsuchen. Es ist dies ein öffentlicher Garten unweit des Meeres, der aus dem vorigen Jahrhundert stammt. Es darf daher nicht Wunder nehmen, daß er jenen architektonischen Stil aufweist, der zu der malerischen Gartenkunst der Engländer den größten Gegensatz bildet.

Gerade Wege mit regelrechten Blumenbeeten und immergrünen Bäumen führen auf einen runden Platz, in dessen Mittelpunkte Wasserstrahlen aus einem Marmorbecken emporsteigen, während an den Seiten steinerne Bänke und halbrunde, im pompejanischen Geschmacke verzierte Exedrä zum Sitzen einluden. Durch die grünen Büsche schimmert das Meer, oder das Auge fällt auf die Marmorbilder, die zahlreich durch den Garten verteilt sind. Gern möchte man hier jene Goetheschen Verse entstanden denken, die für uns Deutsche mit dem Gedanken an Italien unauflöslich verknüpft sind:

"Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht."

Daß Goethe in der That hier gewesen ist, obgleich er den Namen Villa Giulia nicht nennt, zeigt seine Beschreibung ganz deutlich. "In einem öffentlichen Garten," berichtet er unter dem 7. April 1787, "unmittelbar an der Reede, brachte ich im stillen die vergnügtesten Stunden zu. Es ist der wunderbarste Ort von der Welt. Regelmäßig angelegt, scheint er uns doch feenhaft; vor nicht gar langer Zeit gepflanzt, versetzt er ins Altertum."

Dann folgt eine meisterhafte Beschreibung des Einzelnen, und zum Schlusse heißt es: "Aber der Eindruck jenes Wundergartens war mir zu tief geblieben; die schwärzlichen Wellen am nördlichen Horizont, ihr Anstreben an die Buchtkrümmungen, selbst der eigene Geruch des dünstenden Meeres, das alles rief mir die Insel der seligen Phäaken in die Sinne sowie ins Gedächtnis. Ich eilte sogleich, einen Homer zu kaufen, jenen Gesang mit großer Erbauung zu lesen. . ."

Seitdem ist der Garten nicht nur bedeutend vergrößert und verschönert, sondern hat auch in der berühmten Marmorgruppe der neugriechischen Seehelden Kanaris von Benedetto Civiletti einen beneidenswerten Schmuck erhalten. Dagegen sind unter den älteren Marmorwerken, die reichlich durch die Laubhallen des Gartens zerstreut sind, einige, die zum lebhaften Widerspruch herausfordern.

So steht neben einer kleinen Fontäne mit grünen Nischen eine Reihe von Bildern, die in Zügen und Stellungen die ganze Stufenleiter des physischen Schmerzes veranschaulichen. Noch befremdlicher wirkt ein anderer Anblick. Durchschreitet man die Anlagen bis an ihre Grenze im Osten, so kommt man endlich an eine Stelle, die von einer lebendigen Hecke umschlossen und mit mächtigen Cypressen bepflanzt ist. Die Inschrift "angoris levamen" sowie die in Form von antiken Altären errichteten Grabdenkmäler lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, daß man einen Friedhof vor sich hat.

"Sicherlich haben die Palermitaner," dachte ich, an dieser herrlichen Stätte ihre Freiheitskämpfer bestattet." Ich fragte also einen in der Nähe stehenden Herrn: "Wer ist denn hier begraben?" Lächelnd erwiderte er: "Das ist kein wirklicher Kirchhof, sondern ein nachgemachter; es ist hier niemand begraben, und die Leichensteine bestehen meistens aus Gips." Welch armseliger Einfall, der, weit entfernt bei dem Beschauer eine pathetische Empfindung zu wecken, nur feinen Spott herausfordert!

 

Das archäologische Museum


Wie der Garten der Villa Giulia die Gedanken des Besuchers von Homer bis zu Goethe führt, so hat man im Museo Archeologico Regionale Gelegenheit, die Entwicklung der Kunst von den rohen Anfängen der Kultur bis auf die letzten Auskäufer der sizilianischen Malerschule zu studieren. Wer wollte z. B. nicht mit Interesse jene phönizischen Grabbilder eines Mannes und einer Frau ansehen, die man zu Cannita östlich von Palermo aufgefunden hat?

Es ist wie das erste Lallen der Kunst; "riesige Fische mit Menschenleibern" hat man die Gestalten genannt, gewiß ein treffender Vergleich. Dann folgt der größte Schatz des Museums: die Metopen aus den zerstörten Tempeln von Selinunt, die man in einem gesonderten Saale mit rühmenswerter Geschicklichkeit zwischen den ursprünglichen Triglyphen aufgestellt hat.

Welch weiter Abstand zwischen der älteren und der jüngeren Reihe! Wie kindlich noch jenes stereotype Lächeln, der erste Versuch eines geistigen Ausdruckes! wie ungeschickt die Haltung der Körper, deren untere Hälften richtig in Profil gestellt sind, während der Oberkörper, in der Hüfte herum- gedreht, von vorn erscheint! Aber heiliger Ernst war es dem alten Künstler mit diesen Darstellungen, die dem modernen Beschauer so leicht als burleske Scherze erscheinen.

Nur darüber muß man sich immer wieder wundern, daß die Plastik noch zu einer Zeit in den Windeln lag, wo die Baukunst bereits erhabene dorische Tempel schuf. Aber bald kam der Augenblick, wo die jüngere Kunst mächtig die Schwingen regte, um die ältere einzuholen. Aus dieser frischen Jugendzeit stammen vor allem die Platten, deren gute Erhaltung demjenigen fast wunderbar erscheinen muß, der das Trümmerfeld von Selinunt gesehen hat.

Auf der ersten sind Artemis und Aktäon dargestellt. Die erzürnte Göttin hat dem kecken Jäger ein Hirschfell übergeworfen, und er wird nun von seinen eigenen Hunden zerrissen. Auch hier ist keineswegs alles vollendet, aber alles ist Leben und Bewegung, und der Kopf des oberen Hundes ist vortrefflich. Es folgt Herakles im Amazonenkampfe. Der unwiderstehliche Held hat die Gegnerin fast schon überwältigt; wie eine eiserne Klammer umschließt sein muskulöser Fuß den schwächeren des Weibes, und während die linke Hand des Helden ihr Haar erfaßt, holt die rechte zum tödlichen Stoße gegen die zusammenbrechende Amazone aus.

Es ist derselbe Geist, der zu Athen damals die Bildsäulen des Harmodios und Aristogeiton schuf. Bemerkenswert ist endlich das Material, dessen sich der Künstler bedient hat. Während nämlich alles übrige aus gelblichem Kalkstein gebildet ist, sind die nackten Teile der Frauengestalt aus weißem Marmor eingesetzt. Das gilt auch von den anderen Bildern.

Endlich Hera und Zeus. Der Künstler ist hier noch nicht frei von Altertümlichkeit, doch zeugt Erfindung und Gesichtsausdruck von hoher Meisterschaft. In den anstoßenden Räumen findet man eine reiche Sammlung von Sachen aus Terrakotta, Thon und Stein. Fast alle die versunkenen Griechenstädte, mit denen Siziliens Küsten einst bedeckt waren, haben dazu beigesteuert.

Eine bessere Vorstellung von der Bedeutung dieser Städte gewinnt man freilich aus der Betrachtung der schönen Münzsammlung. Treffend bemerkt Goethe, daß uns daraus "ein unendlicher Frühling von Blüten und Früchten der Kunst entgegenlacht, eines im höheren Sinne geführten Lebensgewerbes und was nicht alles noch mehr. Der Glanz der sizilischen Städte, jetzt verdunkelt, glänzt aus diesen geformten Metallen wieder frisch entgegen."

Auch zwei Bronzewerke verdienen eingehende Betrachtung. Das erste stellt Herakles mit dem Hirsch von Keryneia dar. Mit gewaltigem Sprunge hat der jugendliche Held den Hirsch ereilt und kniet jetzt auf dem Rücken des niedergeworfenen Tieres, dessen Geweih er mit den Händen festhält. Daß die Gruppe zum Schmucke eines Wasserbeckens gedient hat, sieht man aus der Metallröhre im Maule des Hirsches.

Das Werk wurde am Ende des vorigen Jahrhunderts bei Torre del Greco gefunden und befindet sich seit 183l in Palermo. Noch bedeutender ist der berühmte Bronzewidder, der aus Syrakus stammt, und den man gewöhnlich, wenn auch ohne Grund, in die Zeit des Dionys setzt. Er ist liegend dargestellt, mit langer, wellenartig herabfallender Wolle, "Phrixus und Helle zu tragen würdig."

Die sehr große Gemäldesammlung wird nur denjenigen anziehen, der sich genauer mit den sizilianischen Malerschulen beschäftigt hat. Aber ein Bild sollte kein deutscher Besucher übersehen, das von jeher auf alle wie ein Gruß aus der Heimat gewirkt hat. Es ist ein trefflich erhaltenes Altarwerk von einem unbekannten niederländischen Meister. Das Mittelbild stellt die Madonna mit dem Kinde und musizierenden Engeln dar, die beiden Seitenbilder die heil. Katharina und die heil. Dorothea, jede mit einem holden Knaben zur Seite. Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll, die hohe, echt germanische Schönheit der Frauengestalten, oder die heitere Lieblichkeit der gelockten Knaben, oder die Zartheit der bis in eine weite Ferne geöffneten Landschaft.

So anziehend die im vorhergehenden kurz berührten Kunstwerke aus der griechischen Zeit sind, so wird man doch ein Gefühl des Befremdens darüber nicht los, daß die Zahl der wirklich bedeutenden Werke nicht größer ist. Ein so alter Kulturboden wie der Siziliens, denkt man, müßte freigebiger gespendet haben. Vielleicht aber hat auch das sein Gutes. Denn nun behält der Fremde Zeit zum Studium einer Kunstepoche, die fast nur an dieser Stätte und zwar durch eine Reihe von glänzenden Leistungen vertreten ist.

Ich meine die arabisch-normannische Baukunst. Als gegen Ende des elften Jahrhunderts die Recken des Nordlandes den Sarazenen Sizilien entrissen und nun christliche Gotteshäuser zu gründen begannen, brachten sie allerdings die Erinnerung an den kirchlichen Stil ihrer Heimat mit hierher, aber die Ausführung mußten sie meistens fremden Künstlern überlassen, klugen Sarazenen und geschickten Meistern ornanientaler Kunstübung aus Byzanz.

Aus dem Zusammenwirken dieser so verschiedenen Elemente erwuchs eine besondere Kunst, die anderswo nicht nur unbekannt war, sondern auch Abscheu erregt haben würde. Denn der arabische Einfluß tritt in ihr so entschieden hervor, daß man oft völlig im Orient zu sein wähnt. Besonders gilt dies von einer der ältesten dieser eigentümlichen Kirchen, San Giovanni degli Eremiti. Mit ihren fünf niedrigen runden Kuppeln, die auf viereckigem Unterbau aufsitzen, erscheint sie auf den ersten Blick als eine kleine Moschee, und doch ist sie unzweifelhaft als Kirche gebaut.

Ein mehr byzantinisches Gepräge trägt die Martorana, die man jetzt wieder von den störenden Erweiterungsbauten späterer Zeiten zu befreien und nach dem alten Plane herzustellen sucht. Hier sieht man auch zuerst jene feierlichen Mosaikgemälde, mit denen byzantinische Meister die Wände dieser uralten Kirchen geschmückt haben. Sie besitzen auf jeden Fall vor dem Fresko den Vorzug, daß ihre Gestalten noch völlig in der ursprünglichen Farbengebung erglänzen.

 

Der Normannenpalast


Will man den eigenartigen Zauber der Mosaikbildnerei noch mehr empfinden, so muß man in die Capella Palatina gehen. Es ist dies eine kleine dreischiffige Basilika im Normannenpalast, nicht bestimmt für eine Volksmenge – dazu ist sie viel zu zierlich -, sondern für die Erbauung einer normannischen Königsfamilie. Hier herrscht eine bunte Mannigfaltigkeit der Stilarten, die doch einen harmonischen Eindruck hervorbringt.

Auf antiken Säulen mit antikisierenden Kapitellen ruhen sarazenische Spitzbogen; auch die Decke ist nach arabischer Art geschmückt; an den Wänden aber haben byzantinische Meister in goldgrundigen Mosaiken die ganze heilige Geschichte dargestellt, von der Weltschöpfung bis zum Leben und Thun der Apostel, während aus der schön geformten Kuppel in ernster Majestät das Brustbild des Gottmenschen herabschaut. Durch hohe, enge Fenster fällt das Licht auf den vielfarbigen Marmor des Fußbodens und die Goldmosaiken, daß sie in zwar farbenreicher, aber ruhiger Schönheit leuchten.

Hier ist nichts von jener aufdringlichen Pracht, die zu Rom in San Paolo so störend wirkt, denn alle Pracht steht in bester Übereinstimmung mit dem halb orientalischen Charakter des Ganzen. Wenige Tage zuvor hatte ich in Agrigento die erhabene Würde dorischer Tempelarchitektur auf mich wirken lassen, und fast treulos erschien es mir jetzt, angesichts dieser normannischen Basilika die Antike zu vergessen. Aber es ist nun einmal so, daß der unendliche, unerschöpfliche Reichtum des Schönen sich nicht in einer einzigen Form kund giebt, sondern in einer endlosen Zahl verschiedener Gestaltungen.

 

Der Dom zu Palermo


Auch der Dom von Palermo ist ein Denkmal arabisch-normannischen Stiles, doch haben alle Jahrhunderte seitdem daran gearbeitet, ihm seine ursprüngliches Aussehen zu rauben. Besonders befremdlich wirkt die Kuppel, welche die Baumeister des vorigen Jahrhunderts zur Belebung des Langhauses für nötig erachtet haben. Tritt man durch das herrlich verzierte Südportal in das Innere des Gotteshauses ein, so findet man sich arg enttäuscht: das Innere ist nämlich übertüncht und wirkt geradezu erkältend aus den Beschauer.

So wendet sich denn alle seine Aufmerksamkeit bald jener Kapelle im rechten Seitenschiffe zu, der Stätte großer Erinnerungen für jeden Deutschen, denn hier sind Heinrich VI. und Friedrich II. bestattet, und man gedenkt der Verse Platens:

"Germaniens Helden eroberten
Das Nordgefild samt wonnigeren Aun an dem Strand des Oreto selbst,
Dieses Gestad ist noch des Ruhmes voll,
Den zurückließ ihre gewaltige Faust,
Wo Friedrich im Grabe schläft und Heinrichs
Frühbestatteter Leib zugleich ruht im porphyrnen Sarkophag."

Neben den beiden Hohenstaufen ruhen in ähnlichen, wie für die Ewigkeit gearbeiteten Porphyrsärgen ihre Gemahlinnen, Konstanze, die Tochter Rogers II., und Konstanze von Aragonien; auch König Roger ist in die Gemeinschaft dieser erlauchten Toten aufgenommen. Am längsten haftet der Blick an dem Sarkophage, in dem Friedrich II. begraben ist, und mit ihm das heilige römische Reich deutscher Nation.

Unter einem von Säulen getragenen Baldachin steht, von vier Löwen getragen, die mächtige Steinlade mit der kurzen Inschrift: hic situs est ille magni nominis imperator et rex Siciliae Fridericus II; obiit: Florentini in Apulia idibus Decembribus MCCL.

Die Sarkophage wurden im Jahre 1781 von einer besonders eingesetzten königlichen Kommission geöffnet. Da fand sich denn manches Interessante, aber auch die Bestätigung einer schon früher bekannten Nachricht, daß mehrere Särge im Jahre l491 von dem spanischen Vicekönige D. Fernando d’Alcuña geöffnet und sehr uachlässig wieder verschlossen waren.

Am besten erhalten war Friedrich II. "Er lag," so wird erzählt, "in prachtvollen Gewändern; seine mit Perlen besetzte Krone lag auf seinem ledernen Kopfkissen und links an seiner Seite der Reichsapfel. Er hatte einen Smaragdring am Finger, an der Seite das Schwert, an den Füßen buntgestickte seidene Stiefel und goldene Sporen."

 

Der Dom zu Monreale


Die berühmteste aber unter den normannischen Kirchen ist der Dom zu Monreale. Monreale ist eine Stadt von etwa 17.000 Einwohnern, die in dem Rufe stehen, alles andere als Heilige zu sein. Noch vor einigen Jahren sah man überall Doppelposten am Wege, denn die Gegend war wegen ihrer Unsicherheit übel berüchtigt.

Man benutzt die Pferdebahn bis zu dem Punkte, wo die Steigung beginnt, und wandert dann den breiten, bequemen Weg nach der Stadt hinauf, die man in einer guten halben Stunde erreicht. Gleich am Eingange zur Linken findet man den Dom. Seine zwei niedrigen, durch vier Säulen verbundenen Türme erscheinen plump; um so mehr ist man von den edlen Verhältnissen und der gediegenen Pracht des Inneren überrascht, das man am liebsten in den nüchternen Dom zu Palermo versetzen möchte.

Die hohen Spitzbogen des Mittelschiffes können beim ersten Anblicke den Glauben hervorrufen, man trete in einen gotischen Dom. Allein sobald der Blick auf die über den Bogen ruhende Holzdecke fällt, erkennt man, daß hier noch das Wesentliche der Gotik fehlt.

Der Stolz des Gebäudes aber sind die Mosaiken, welche die wichtigsten Scenen des Alten und Neuen Testamentes darstellen. Sie sind vielfach schon freier in der Zeichnung als die der Palatina. Ihren Mittelpunkt bildet die riesige Halbfigur Christi in der Kuppel der Apsis über dem Hochaltar· Seine rechte Hand ist erhoben, in der linken aber trägt er ein Buch mit der lateinischen und griechischen Inschrift: "Ich bin das Licht der Welt." Sein Antlitz ist nicht nur feierlich, sondern sogar streng zu nennen, wie es die byzantinische Kunst darzustellen pflegt.

Durchschreitet man das rechte Seitenschiff, so findet man dort den Sarkophag des Erbauers dieses herrlichen Tempels, des letzten Normannenkönigs Wilhelm II. "Sein Andenken blieb den Sizilianern für immer teuer, und sie blickten zu ihm in der Folgezeit als zu dem Muster eines volksfreundlichen, wohlwollenden und gerechten Königs zurück. Seit dem Altertum bis auf die neue Zeit hat sich die Insel vielleicht in keinem so glücklichen Zustande befunden, wie unter seiner nur zu kurzen Regierung."

Und was die moderne Menschheit erst nach unsäglichen Kämpfen dem Mittelalter abgerungen hat, die Freiheit des Glaubens, das war in dem Reiche Wilhelms des Guten schon verwirklicht. "In seiner Seele vereinigte sich mit christlichem Religionseifer die höchste Toleranz gegen die Mohammedaner, ja Hinneigung zu ihnen. Sie bekleideten wichtige Staatsämter an seinem Hofe, und in der Hauptstadt erhoben sich zahlreiche Moscheen neben den christlichen Kirchen."

Mit der Kathedrale gründete Wilhelm ein Benediktinerkloster, von dem noch ein herrlicher Kreuzgang übrig ist. Die leichten Säulen, welche die Spitzbogen tragen, stehen zu je zweien neben einander, und diese Säulenpaare sind alle verschieden, viele mit Mosaiken bekleidet, andere mit Steinmustern, wieder andere mit Skulpturen. Ebenso verschieden sind die Kapitelle, deren jedes eigentlich ein besonderes Studium erfordert, denn mit verschwenderischer Üppigkeit hat die Phantasie der Künstler bald Blätter und Blumen, bald Tier- und Menschengestalten an ihnen gebildet.

 

Die Kapuzinergruft


Von hier wird man in den ehemaligen Klostergarten geführt, einen der schönsten Aussichtspunkte um Palermo. Man übersieht die ganze goldene Muschel, deren Fruchthaine sich bis nach den Thoren der Stadt hinziehen. Auf dem Rückwege von Monreale pflegt man das Kapuzinerkloster links von der Straße zu besuchen, in dessen unterirdischen Korridoren die ausgetrockneten Leichen wohlhabender Palermitaner aufbewahrt werden; im ganzen sollen es gegen 8.000 sein.

Ich konnte mich nicht dazu entschließen, gleichfalls hinzugehen. Kurz vor Beginn meiner Reise hatte ich in Guy de Maupassants Buche "la vie errante" eine Schilderung dieser Stätte des Todes gelesen, die völlig ausgereicht hatte, mich alle ihre Schauer empfinden zu lassen. Die Erde, auf der das Kapuzinerkloster gebaut ist, besitzt die sonderbare Eigenschaft, den Zerfall des Fleisches so zu beschleunigen, daß in einem Jahre nichts mehr auf den Knochen bleibt, als ein wenig trockene, schwarze Haut.

Man thut die Särge in kleine seitliche Löcher, deren jedes 8 – 20 Verstorbene enthält, und öffnet nach einem Jahre den Sarg, aus dem man die Mumie nimmt. Dann hängt man sie in einer der Hauptgalerien auf, wo die Familie sie von Zeit zu Zeit besucht. Die Leute, welche in dieser Weise erhalten bleiben wollen, haben es vor ihrem Tode gewünscht, und sie verbleiben bis in alle Ewigkeit unter diesen düsteren Gewölben aufgehängt, wie Museumsgegenstände, wenn die Verwandten jährlich eine bestimmte Summe zahlen. Hören sie auf zu zahlen, so scharrt man den Toten ganz einfach in der gewöhnlichen Weise ein.

 

Der Park Villa Tasca


Doch fort von dieser ungeheuerlichen Karikatur des Todes! hinaus in das frische Grün jener Gärten, in denen uns das blühende Leben der Natur entgegenquillt! Den meisten Besuchern wird Villa Tasca als der schönste dieser Gärten erscheinen, die mit echt italienischer Liberalität jederzeit dem Fremden offen stehen. Alles, was wir in der gefängnismäßigen Enge und der erstickenden Hitze von Treibhäusern ziehen, gedeiht hier im Freien, und die Kunst des Gärtners scheint nur darin zu bestehen, Ordnung und Reinlichkeit unter den üppig wuchernden Pflanzen aufrecht zu erhalten.

Die Gartenkunst ist in dieser paradiesischen Gegend uralt. Schon zu den Zeiten der Araber und Normannen war die Umgebung der Stadt mit zahlreichen Landsitzen und blühenden Gärten bedeckt. Von der Favara, einem Lustschlosse Rogers II., dessen dürftige Ruinen man noch heute sieht, haben wir eine Beschreibung in dem Gedichte des Arabers Abdurrahman, das der Graf von Schack übersetzt hat. Neun Wasserströme ergossen sich durch den Garten, und in diesem lag inmitten eines Sees eine orangenbepflanzte Insel mit einem Pavillon. Die Verse lauten:

"O welche Aussicht bietest du, Favara, Schloß der Schlösser,
Du wonnevoller Aufenthalt am Rand der zwei Gewässer!
Nenufach in Bäche, welche hell durchs Grün der Bäume leuchten,
Verteilt das Wasser sieh, um dir die Gärten zu befeuchten.
Die Liebe trinkt aus deinen Seen ein wonniges Behagen,
An deinem Strome hat ihr Zelt die Freude aufgeschlagen.
Nichts Schönres als der See, an dem die beiden Palmen stehen,
Und als das Lusthaus iiber ihm ward auf der Welt gesehen.
Zwei Wasserstrahlen sprühn empor, und gleich Juwelen blinken
Die Tropfen, wenn sie wiederum ins Becken niedersinken.
Mit Lächeln neigen sieh zu ihm die Bäume an den Seiten,
Als wollten sie die Fische schaun, die durch das Wasser gleiten.
Und während unten in der Flut die Seebewohner schwimmen,
Erschallen oben in dem Laub der Vögel muntre Stimmen."

 

Bagheria und die Villa Palagonia


Auch in der weiteren Umgebung der Stadt liegen manche beachtenswerte Villen und Gärten. So findet man 13 km östlich von Palermo bei der Landstadt Bagheria die sehr schöne, durch ihre Aussicht mit Recht berühmte Villa Valguarnera und dicht daneben jene aus, Goethes halb ärgerlicher Schilderung bekannte Villa Palagonia. Aus einem unbegreiflichen Hange zu mißgestaltetem, abgeschmacktem Gebilde hatte der Besitzer nicht nur die Mauern, die zu seinem Schlosse führten, sondern auch das Schloß selbst außen und innen mit seltsamen Ungeheuern von tierischer und menschlicher Gestalt ausstaffieren lassen, die ohne Wahl und Absicht zufammengestellt waren.

Als Goethe im Jahre l787 das Schloß besichtigte, war noch der ganze Trödel beisammnen, und ihm wurde nach seiner eigenen Äußerung zu Mute, als ob er "durch die Spießruten des Wahnsinnes durchgejagt" würde. Aber schon Graf Stolberg, der im Jahre 1792 hier war, erzählt, es habe der Halbbruder und Erbe des alten Fürsten viele der abenteuerlichsten Mißgestalten herunterwerfen lassen, und jetzt sieht man nur noch auf der Hofmauer eine Auswahl dieser Steinfratzen: Bettler und Bettlerinnen, Musikanten, Götter und Göttinnen, alles bunt durcheinander, dazu Tiere und Ungetüme jeder Art, während aus dem Schlosse selbst aller Unsinn entfernt ist.

 

Monte Pellegrino


Wenn die Villa Palagonia durch Goethes Schilderung zu einer gewissen Berühmtheit gelangt ist, so gilt dies noch viel mehr und mit größerem Rechte vom Monte Pellegrino, der antiken Eirkte. Man kann nichts Anmutigeres lesen als seine Wallfahrt zur heiligen Rosalia, deren Kapelle sich aus der Höhe des Berges befindet. Hier ist noch alles so, wie der Dichter es gesehen hat. Noch immer sickert das Wasser von der feuchten Felswand herab und wird seitwärts ausgefangen, noch steht tief hinten im Dunkel der Höhle der Hauptaltar, spärlich erleuchtet von dem Tageslichte, das vom Hofe her einfällt, während zur Linken ein zweiter Altar sich befindet, an dessen Stufen man niederknieen muß, um durch das Gitterwerk der Seitenwände die liegende Statue der Heiligen zu sehen.

Nach der Überlieferung war Santa Rosalia sechzehn Jahre, als sie in dieser Grotte starb. Ihre Gebeine wurden nach dem Dome zu Palermo übergeführt, und man feiert ihr zu Ehren alljährlich im Juli ein glänzendes Fest. Freiwillig verließ die jugendliche Heilige das Haus ihres Vaters, um in dieser dunklen und einsamen Höhle ganz der frommen Betrachtung und der Sorge um das Seelenheil zu leben. Die meisten Besucher des Monte Pellegrino kehren hier um. Aber niemand sollte die halbe Stunde mühsamen Steigens bis zum höchsten Gipfel scheuen.

Gegen 600 m erheben sich die schroffen Wände aus dem Meere, das fast drei Viertel des Berges umspült. Das Rauschen der Wogen verstummt hier, und sie ebnen sich dem Auge zur schweigenden Spiegelfläche. Wie eine Riesenburg steht der Berg da, ganz losgelöst von dem übrigen Gebirge, und nicht unrecht mögen diejenigen haben, die in ihm eine ehemalige Küsteninsel sehen, wie den Berg der Circe am latinischen Gestade, der auch erst nachträglich landfest geworden ist.

Ich stieg dann langsam wieder hinunter und erwog im stillen, wie es nur möglich gewesen sei, daß sich Hamilkar Barkas mit seinen Söldnern im ersten punischen Kriege zwei Jahre lang auf dieser Höhe behauptete, während in Palermo eine römische Besatzung lag. Denn daß er auf diesem nackten Felsboden, auf dem nur kletternde Ziegen ein dürftiges Futter finden, Getreide gesät haben soll, erscheint fast unglaublich. Man muß wohl annehmen, daß der Berg damals bewaldet war, und daß der Wald die Bildung einer Humusschicht begünstigte, die bei der fortschreitenden Entwaldung allmählich ins Meer hinabgeschwemmt wurde.

Die Straße, auf der man hinabsteigt, überrascht durch die Kühnheit, mit der sie, zum Teil aus Bogen ruhend, über Einsenkungen geführt ist. Einmal versuchte ich, ihre Windungen durch einen selbstgewählten Weg abzuschneiden, aber der Fels wurde bald so glatt, der Absturz so schwindelerregend, daß ich reumütig zu der sicheren Straße zurückkehrte.

 

Was dem Autor negativ auffiel


Es war Karfreitag, als ich die Wanderung auf den Monte Pellegrino unternahm, aber trotz des hohen christlichen Festtages knallten überall um mich die Schüsse der Jäger, die auf die Vogeljagd gingen. Dieses unbarmherzige Wegschießen und Wegfangen aller Singvögel, sogar der Nachtigall, gehört zu denjenigen Seiten des italienischen Lebens, denen man eine baldige Besserung wünschen möchte.

Auch abgesehen hiervon wird die Höflichkeit und Gefälligkeit der Sizilianer, ihr anstelliges und gewandtes Wesen, ihr oft würdevolles Auftreten und ihr glühender Patriotismus niemand blind machen gegen ihre Fehler. Ein Volk, das das Sprichwort im Munde führt la virità si dice a li cunfissuri ("die Wahrheit sagt man nur im Beichtstuhle") stellt seiner Wertschätzung von Treu und Redlichkeit ein schlechtes Zeugnis aus.

Dazu kommt die Sucht zu glänzen und mehr für andere als für sich zu leben. Die deutschen Landsleute, mit denen ich abends im Hotel zu speisen pflegte, spotteten oft über das hohle, gespreizte Treiben der jungen Herren mit den wohlklingenden Namen, deren Vergnügen es sei, für die letzte Lira stolz in der Karrosse zu fahren oder bei einem Glase Wasser stundenlang im Kasino zu lungern, gerade so, wie einst ihre griechischen Vorfahren die Zeit in den Buden der Haarkünstler zu verschwätzen liebten.

Auch in der Stellung der Frauen des Mittelstandes erinnert noch manches an die wenig erfreulichen antiken Sitten. Die tiefe, nicht bloß intellektuelle Unbildung, in der man sie seit undenklicher Zeit gelassen hat, wird der Hauptgrund sein, weshalb man sie als unmündige Kinder behandelt und selten ohne männliche Begleitung ausgehen läßt.

Urlaub in Sizilien

Zu Zeiten von Ernst Ziegeler konnten sich nur wenige Menschen einen Urlaub auf Sizilien leisten. Heute kommen Sie mit dem Flugzeug in zwei Stunden vom Norden Europas zu einem der drei internationalen Flughäfen Siziliens. Dort bieten sich Mietwagen, Busse und Anschlüsse der Trenitalia zur Weiterfahrt an.

Der Tourismus ist mittlerweile einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Siziliens. Die Sonnen-Insel bietet daher viele Hotels. Ferienwohnungen mit deutschsprachiger Betreuung gibt es dagegen selten. In diesen drei Urlaubsorten ist das anders:

Hinterlasse einen Kommentar